Kulturen unterliegen einem ständigen Wandel.
Die ARCHITEKTUR
DER MAORI hat sich infolge wechselnder Lebensumstände verändert.
Doch findet sich auch eine offensichtliche Kontinuität der Bauwerke über mehrere hundert Jahre hinweg.
Im Buch ARCHITEKTUR
DER MAORI werden die frühen Bauten der Ureinwohner Neuseelands, die
zu Beginn der Besiedlung der Insel vor mehr als einem Jahrtausend entstanden sind, mit den noch bestehenden Gebäuden verglichen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Wandel der Architektur, ausgelöst durch wechselnde Lebensumstände, sowie der Beständigkeit des Baustils über die Jahrhunderte hinweg.
Wandel und Kontinuität in der Gesellschaft werden aufgezeigt, wie sie sich auf die Baukunst auswirken, und dort wiederspiegeln.
Die Anpassung ohne den gänzlichen Verlust der traditionellen Wurzeln hat zum Überleben der indigenen Baukunst in Neuseeland geführt.
Es ist die Fähigkeit der Maori ihre Kultur anzugleichen und neue Elemente einzugliedern. Dies begann vor über tausend Jahren mit der Besiedelung
Neuseelands, mit der Anpassung der polynesischen Lebensweise an neue klimatische und landwirtschaftliche Verhältnisse.
Danach folgte die Assimilation an die völlig fremde Kultur der Europäer. Die Urbanisierung des 20. Jhdts. brachte weitere
Herausforderungen und Veränderungen, die sich in der Gestaltung der Bauwerke niederschlugen.
Dieser Wandel lässt sich in der Architektur verfolgen. Einen lebendigen Eindruck liefert das Wharenui, das Versammlungshaus,
das auf seinem Marae steht und vom Stolz und Ansehen seiner Besitzer kündet. Jene bedeutenden Gebäude umfassen Schnitzereien,
gewebte Tafeln und Malereien, manche davon hunderte Jahre alt. Die Versammlungshäuser sind noch immer von grosser Bedeutung in Kultur
und Geschichte der Maori. Sie verkörpern und reflektieren die Gesellschaft, die sie hervorgebracht hat. Die Architektur,
und damit die Erschaffung von sozialen und symbolischen Raumgefügen, ist ein Spiegel der sich wandelnden Gesellschaft.
ARCHITEKTUR
DER MAORI ist das erste
Buch im deutschen Sprachraum, das sich speziell mit der
Baukultur der Ureinwohner Neuseelands auseinander setzt. Es
ist als Arbeit am Institut für Baugeschichte und
Bauforschung der Technischen Universität Wien entstanden und
seit Herbst 2011 im
IVA-ICRA Verlag erhältlich.